Sonntag, 1. April 2012

Problematisches Studiengebaren zu #911 - Kritik auch an #Telepolis und Geschichtsschreibungen


Endlich lässt sich mal etwas über "9/11" oder gar eine "Generation 9/11" verbloggen, war schon länger auf einer "To-Do"-Liste.

Anhand des beredten, wenn auch letztlich nicht unbedingt ausschöpfenden Kritikbeitrags innerhalb "Telepolis" kann man ein grundlegendes Problem mit den "Anschlägen" vom 11. September 2001 verdeutlichen.
Er bezieht sich auf eine Studie der Universität Duisburg-Essen in deren Verlauf bzw. Ende sich die Projektverantwortlichen zum Ziel gesetzt haben eine "Generation 9/11" auszumachen.
Oder herausfinden zu wollen, ob es solches wohl geben mag.


Nebst dem fehlerhaften Vorgehen übermäßiger Beitragslöschung, von Telepolis anhand ausgreifender Zitate gut herausgearbeitet, welche ein "Generationenphänomen" im Sinne einer strukturellen Abgrenzung und Draufschau auch in "verschwörungstheoretischer" Sicht verhinderten, bleibt aber etwas ganz wesentliches unerwähnt:

9/11 war und ist, wie vieles andere ebenso, ein "Medienphänomen".
Natürlich fanden die Ereignisse zu genanntem Zeitpunkte statt und auch die Frage nach Tathergang und -aufklärung mag man nicht erneut stellen, sofern man der "veröffentlichten Meinung" und Beweisen glauben schenkt.
Denn nichts anderes tut man in jedem Falle: Man war nicht selbst dabei, also muss man "glauben". Dabei ist es letztlich unerheblich, ob einer "Verschwörungstheorie", die US-Amerikanische Bush-Regierung hätte nicht die volle Wahrheit gesagt oder doch mehr damit zu tun gehabt als öffentlich verlautbart, oder die andere Position des (kritischen) Einstimmens auf die veröffentlichte Version beigepflichtet wird: Es bleibt "Glaube".
Dieser "Glaube" ist aber keineswegs voraussetzungslos.

Im Kern geht die Studie und das Studieninteresse weit über das eigentlich angegebene Forschungsinteresse hinaus. Ein "Generationenphänomen" steht ja nie allein; ob einer Berichterstattung eines Ereignisses gaglaubt wird, dürfte maßgeblich von Sozialisation, Medienerfahrung, sozioökonomischem Status und allgemeinen "Vorerfahrungen" zusammen hängen. In dem Sinne "umfassende Antworten" oder "Befunde" anzustreben dürfte daher über das eigentliche Ergebnis 11. September 2011 hinausgreifen.
Steht doch nicht anzunehmen, dass der "Glaube an Verschwörungstheorien" initial mit diesem einen Ereignis beginnt; vielmehr trifft dieses Ereignis und eine Berichterstattung auf einen "fruchtbaren Boden", welcher dann ein weiterer Baustein in einem kontruierten Weltbild darstellt. Anders ist es auch nicht mit der anderen Position, vorallem der, dass "der Westen" sich nun "neuen Bedrohungen" entgegen sähe, auf welche er u.a. mit "Krieg gegen den Terror", Verringerung der Bürgerrechte und des Datenschutzes, etc. begegnen müsse. Auch dort gibt es einen solchen Boden, der dann aus diversen Gründen bedient wird.

Das wäre die eigentliche Frage: Ob eine möglicherweise stärker verschwörungstheoretische "Generation 9/11" exisitiert oder ob sie erreichbarer war als früher.
Alles über das Thema hinausgehend.

Die Studienverantwortlichen wollten, das macht Telepolis zurecht klar, ein Bild der "politischen Befindlichkeiten" und darf folgend wenigstens nicht die Masse an kritischen oder auch abwegigen Aussagen zensieren. Vielleicht geht man von der Vorselektion aus: Dinge, die sich nicht in der Studiengrundlage befinden, können sich auch nicht auf Richtungen innerhalb der Studie bzw. des Erkenntnisprozesses (leitend) auswirken. Dann sind wir aber schnell bei "Gefälligkeit" und "Gutdünken", wenn Grundgesamtheiten, an Personen oder Meinungen, genau so ausgewählt werden, dass sie ein gewisses Ergebnis erwarten lassen.
Denn auch darauf wies Telepolis hin: Eine "offene Fragestellung" muss auch ggf. das Konstat diverser Verschwörungstheorien und der zahlreichen Anhängerschaft implizieren und darauf verweisen. Es könnte ja folgend, siehe oben, auch ein solches "Generationenphänomen" sein.
Im Übrigen auch anhand aktueller bundesdeutscher Ereignisse gar nicht so abwegig: Von u.a. den Piraten wird bspw. vehement mangelnde Transparenz kritisiert, mithin ist damit auch "Informationhoheit" und Herrschaft auf dieser Basis notwendig verbunden. Vielleicht ist diese Generation, aus dann zu eruierenden Gründen, nicht nur affin für genannte abwegige Aussagen und Annahmen, sondern besitzt ein grundlegendes, aus Erfahrung oder anlassloser Situativität, kritisches Verständnis von "Herrschaft" und "Information" bzw. Deutungshoheiten.
Denn klar ist ja auch seit längerem: Wer die Geschichtsschreibung beherrscht, beherrscht zu einem nicht geringen Teil auch die Zukunft. "Geschichte wird gemacht" und "Geschichte wird von Siegern geschrieben" seien zwei passende Zitate.
Neben der Geschchtsschreibung ist auch aktueller Diskurs und dessen Logik relevant und bestimmend: Wer dort in der Mehrheit ist kann Meinung prägen und auch "machen".

Der 11. September 2011 ist ein rein "vermitteltes" Phänomen - das scheinen die Wissenschaftler mindestens ignorieren zu wollen. "Emotionale Verarbeitung", das "Erfahren" eines Ereignisses und eventuelle Handlungsanpassungen, Selbst- und Weltreflektionen sind ohne geschichtlich-biografische und geschichtlich-erzählende, diskursiv-reflexive Betrachtungen nicht sinnvoll zu erklären.

Wenn ein Ereignis so direkt nur von den wenigsten Menschen erfahren werden konnte und wurde, gemessen an angeblicher "weltpolitiwscher Bedeutung, spielt die Wahrnehmung, Verarbeitung und Diskussion medialer Vermittlung notwendig eine große Rolle. Kurz nach dem Ereignis wurden bis heute feststehende mediale Sprachregelungen und Umgangsmuster geprägt. So bspw. der Superlativ des größten "Angriffs auf das Territorium der Supermacht USA".
Daraus folgt natürlich logisch Angst bei vielen oder allen anderen: Kann sich schon diese "Supermacht", so viele gibt es davon nach ähnlich-akteurszentrierten Aussagen nicht mehr, nicht angemessen wappnen und verteidigen, wie sollen es dann erst andere vermögen? "Müssen" die Anderen dann nicht erst recht an der Seite der USA stehen, um nicht selbst irgendwann ähnliches zu erleiden?

Man kann es auch zynischer sehen, ökonomischer, zahlen vergleichend, wie es weiland auch anderswo geschieht:
Bei den Anschlägen starben, nach Angaben Wikipedias, knapp 3000 Menschen - Folgewirkungen bei Polizei, Feuerwehren, etc. mal nicht eingerechnet.
Im darauf folgenden Afghanistan-Krieg, dem berühmten "Krieg gegen den Terror" starben mehr "alliierte Soldaten", also USA und anderer Nationen. Afghanische Zivilisten nicht eingerechnet.
Das bedeutet, dass im nachfolgenden Krieg mehr Menschen, die freilich dafür rekrutiert wurden, sich "befähigt" und "verpflichtet" sehen und bezahlt/geehrt werden, starben als im angeblichen Anlass des Krieges.
Man könnte mit dem etwas themenferneren Ereignis Irak-Krieg fortfahren, indem Hussein angeblicher "Unterschlupf" für Taliban bzw. Al-Quaida gewesen sei und einsetzbare Massenvernichtungswaffen besessen habe: Etwa zehntausend irakische Zivilisten seien umgekommen, nicht weitere Verluste an Soldaten, etc. mitgerechnet.
Diese "Bilanzen", so zynisch sie vielleicht auch sein mögen, werden nicht hoch genug bewertet. Vielleicht soll keine "Kriegsmüdigkeit" oder "Kriegswehrhaftigkeit" eigener Bevölkerungsschichten kreiert werden, wenn diesen die recht ungleiche und schlechte Einsatzbilanz deutlich wird.
Es sind aber Fakten, die zur Bewertung herangezogen werden müssen.

Gerade letztere Bilanzen, verbunden mit den nicht übermäßig durchschlagenden "Erfolgen" der Einsätze in politischer Hinsicht, von "echten" Demokratien nach westlichem Vorbild will wohl in beiden Fällen niemand sprechen, obwohl u.a. dies als "Langfristziel" auch in der Einsatzbegründung angeführt wurde, könnten bereits verunsicherte Menschen zum Nachdenken br bringen. Wenn es stimmt, dass solchen Erwägungen nicht besonders viel Raum gegeben wird und Dinge wie "Solidarität", "Massenmord", "Weltmacht am Abgrund", etc. "zu viel Raum" gegeben wird, kann dies zu Verdrängung und Wut führen. Jedenfalls nicht zur bedingungslosen Anerkennung des Veröffentlichten.
Dass dann angebliche "Zweifel" am Tathergang durch spekulative Einschätzungen, etc. gesät werden sollen und wollen ist nicht besonders neu oder problematisch - sie lassen sich entweder be- oder widerlegen.
Genau dann kommen die Veröffentlichungen aber wieder sehr viel zahlreicher: Wie es denn gewesen ist, gewesen sein muss und weshalb es auch nur so gewesen sein kann und andere Spekulationen zwingend falsch sein müssten.
Es geht nicht um die Bewertung von "Wahrheit" oder "Lüge", sondern drumherum bestehende Parameter die zu differenten Interpretationen anhalten können und dürften.

Was die Autoren, auch im Sinne der wissenschaftssystemischen Logik wollen ist klar: Das Finden einer "Generation 9/11", deren einwandfreie, nachvollzieh- und begründbare Abgrenzung und Beschreibung bietet einen gewissen "Ruhm" gerade in der veröffentlichten Meinung. Und passt dann zynischerweise genau in deren "Erwartungen": Wenn man von der Richtigkeit der Reaktion auf die Anschläge, der Falschheit und "Boshaftigkeit" sowie den angeblichen "Angriff auf die ganze Zivilisation", teilweise auch fast messianisch, ausgeht, dann kommt das Destillat einer solchen "Generation" genau richtig. Mit dieser lässt sich wiederum auf ganz spezielle Art und Weise argumentieren: Sie dächten anders, hätten andere Wünsche, Erwartungen, Zuschreibungen und Politikwahrnehmungen.
Kann man soetwas als "gesichert" annehmen, lassen sich diverse Verkaufsauflagen, nicht nur von Büchern, steigern.
Und man zementiert dieses Ereignis weiter als etwas "kulturhistorisches" bzw. "einziartiges" der jüngeren Geschichte.

Jede Generation und jede Gesellschaft schreibt ihre Geschichten jeweils neu bzw. um oder anders. Die Chinesen schreiben und denken anders als Amerikaner oder Europäer. Und auch letztere sind in sich keine monolithischen Blöcke. Um geweisse "gesellschaftliche Mehrheiten", immer verbunden mit tolerierenden, akzeptierenden "schweigenden Mehrheiten" zu kreieren, muss man aber früh anfangen. Man muss nicht nur in Anlehnung an ein gewesenes Ereignis versuchen Wahrnehmungen und Verarbeitungen schriftlich begleitend zu prägen oder "lenken", sondern gerade für spätere, kommende Menschen Anleitungen zur Weltwahrnehmungen hinterlassen und ihnen "Hilfe" und "Leitung" an die Hand geben.
Damit wuchs jeder auf - in den jüngeren bzw. früh- bis mittelälteren Altersgruppen könnte dies bspw. "Leistungswille", das "Leistungsideal" und "Leistungsgedanke" mit folgender stillschweigender Zustimmung zu Umbau des Sozialstaates, "mehr Eigenverantwortung", Umverteilung von oben nach unten - und letztlich Dingen, die kampfbegrifflich als "Neoliberalismus" bezeichnet werden, gewesen sein.
Um also eine interventionsaffine und diesbezüglich nicht "saturierte" Gesellschaft zu erreichen oder aufrecht zu erhalten, könnte man solche Ereignisse "geschichtsinterpretativ leitend" nutzen. Das mutet nicht weniger zynisch an als die nüchterne, kalte, da De-Individualisierende und entmenschlichende Auflistung der Opfer in "Todeslisten", siehe oben.
Gerade deren Kritiker nutzen aber dann trotzdem obige Argumente oder Gedankengänge um angeblich notwendige praktische Dinge, wie tatsächlichen Krieg, oder eine gewisse positive oder negative Grundstimmung zu rechtfertigen oder bedingen.

Wenn man fast ausschließlich einseitig in großer veröffentlichter Meinung die vielen, schlimmen und traurigen 3000 Toten erwähnt, gleichzeitig dazu aber nicht mehr sagen kann, dass es seit Jahrzehnten auf diesem Planeten kaum ein "friedliches Jahr", also ein Jahr mit vollständiger Kriegsabwesenheit, gegeben hat und in den daraus folgend ständig ausgefochtenen Kriegen unterhalb der Wahrnehmungsschwelle "des Westens" teilweise deutlich mehr Menschen zu Tode kommen, tut man sich selbst damit keinen Gefallen.
Vorallem tut man nichts gegen den Eindruck der "Interessenleitung" auch von Menschenvernichtungen, nichts anderes sind Kriege ja, welche dann wiederum verschwörungstheoretisch fruchtbaren Boden begründen können und dürften.
Man kann auch das aktuelle und medial nicht allzuferne Beispiel Syriens nehmen: Dort wurden hunderte, wenn nicht schon mehr, "Aufständische" bzw. "Oppositionelle" getötet. Von den Armeeangehörigen wird aufgrund des systematisch "permissiven" und strukturellen Diskurses "suveräner Staaten" kaum gesprochen. Im Gegensatz zu Libyen wird dort hauptsächlich dehalb nicht interveniert und bombardiert, weil die Interessenlagen damit nicht im Einklang stehen.
Hauptsächlich stemmen sich Russland und China gegen solche Eingriffe, u.a. auch im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen.
Entscheidend sind daher nicht die aktuellen, vorherigen oder zukünftigen zivilien oder militärischen Opfer eines Einsatzes, sondern mögliche Interessenlagen weltpolitischer Art.
Und genau so versuchten und versuchten die USA den 11. September zu nutzen.
Dazu muss man kein Verschwörungstheoretiker sein, es genügt erste Einblicke in Standarfwerke der "Internationalen Politik" oder des Neo-Realismus und anderer Strömungen zu nehmen.

Wie will man "politische Befindlichkeiten" einer möglichen "kohärenten Generation" in Hinsicht eines ursprünglichen Ereignisses folgend bewerten, wenn man obige Einlassungen nicht zur Kenntnis nehmen kann oder will, da sie entweder nicht dem Erkenntnisinteresse oder der Zielrichtung der Studie entsprechen?
Was, wenn jemand angibt daraus folgend "Interventionen" eher "zuzustimmen" bzw. sie zu "befürworten", weil es im "allgemeinen Interesse" im "Kampf gegen den Terror" bzw. zur "Erhaltung eigener Lebensart", des "Friedens" und der "Freiheit" sei?
Also der eigenen Definition und Ausprägung dieser Werte und Worte?
Was will man mit so einer in die Landschaft gestellte Aussage dann anfagen, wenn man sich ihren Basen und Vermittlungen eben nicht annimmt?
Was anderes oder mehr kommt heraus, als das Konstatat des "Zeitgeistes" mit darauf aufbauender Politik und deren implizite Anleitung, Forderung und Rechtfertigung?
Der Wissenschaftler und sein Team selbst kann/können sich die Entdeckung und Begründung des angeblichen sozialen und politischen Phänomens zugute halten - ihre Namen werden damit verbunden.
Diverse Interessengruppen können später auf solche angeblich "eindeutigen Befunde" und "gesellschaftlichen Grupen und Trends" verweisen und (krude) Begründungszusammenhänge konstruieren.
Dies bringt letztlich weder den sich einsetzenden und womöglich sterbenden Soldaten, noch den sterbenden Zivilisten in den Kriegsgebieten etwas oder den Gesellschaften die für den Beginn, die Führung und spätere Wiederaufbauarbeiten finanziell aufkommen müssen. Jedenfalls nicht der "Masse" oder "Mehrheit".

Die Grundfrage ist ja nicht falsch und so von mir im Bekanntenkreis auch devierse Male gestellt worden. Gerade der Vegleich zwischen verschiedenen Altersgruppen scheint reizvoll - dann aber nicht vorher begrenzt und durch angebliches "Forschungsinteresse" geleitet, Zensur voreilig ablehnend und wortreich bekämpfend.
Ein heute 20 jähriger Mensch bspw. kann fast nur noch auf die medialen Veröffentlichungen, historische Zeugnisse, Erzählungen, etc. zurückgreifen, da er beim Ereignis selbst knapp 9 bis 10 Jahre alt gewesen ist und kulturelle bzw. politische Zusammenhänge damals wohl nicht im Hauptfokus dieser Person gelegen haben dürften.
Hinzu kommt ein anderer Faktor: Je weniger Zeit Menschen gegeben ist um sich (unabhänig und breitflächig) thematisch zu informieren, weil sie sich bilden sollen oder müssen, weil sie Arbeitsleistung erbringen sollen, Kinder erziehen müssen, etc., desto wahrscheinlicher wird man sich den "Mehrheitskonsens" in einer Gesellschaft aneignen, weil es mindestens diesen benötigt um in Gesprächen, Wissenstest, etc. "halbwegs damit durchzukommen".
Weil die gesellschaftliche Mehrheit eben auch hauptsächlich diese "Mehrheitsmeinung" als gegeben ansehen und dann als "Wissen" abfragen dürfte.
Selbstreferenzielle Systeme also.
Noch einfacher, könnte man meinen, wenn man Zeit und Leben verdichtet, verkompliziert, Zugangshürden nicht aktiv abbaut, um gewisse Strömungen innergesellschaftlich zu prägen oder fördern.
Ein Rentner andererseits könnte im Vergleich zum 20-jährigen Menschen einen ganz anderen thematischen Zugang aufweisen, da er, je nach Alter, noch Dinge wie den zweiten Weltkrieg und den Nationalsozialismus bzw. später die BRD und DDR miterlebt haben könnte.
Und da Menschen stark zu "abwägenden Vergleichen", eigentlich zu sie selbst stabilisierenden und das Leben einfach erklärenden, Vergleichen und Zugängen neigen, könnte er Ereignisse wie "9/11" als "eher unspektakulär" im Sinne eines größeren historischen Kontexts verstehen. Das minderte nicht die Tragig bzw. Problematik des Ereignisses selbst, ermöglichte aber eine andere personale und später interaktiv auch interersonelle diesbezügliche Kommunikation.

Wie man es auch dreht und wendet: Der Autor in Telepolis vergaß die Erwähnung der unbedingt notwendigen Parameter- und Umstandsbetrachtung bei der Sache. 9/11 war und ist hauptsächlich medial vermittelt - damit auch die Eindrücke, welche die Generationen oder "die Generation 9/11" machte und internalisierte. Ansonsten könnte die Arbeit auch haarscharf an einer unausgesprochenen Medienanalyse vorbeischrammen oder im Hinblick auf das Interesse gänzlich wertlos sein/werden, weil sie wichtige Variablen und Parameter a priori ausblendet.
Das hilft auch nicht, Burdieu hinzu zu ziehen.

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