Samstag, 30. Januar 2010

wir realisieren noch nicht einmal ansatzweise, wie "Web2.0" und dessen Herrschaftsverhältnisse u.. http://bit.ly/bpmcsD

Freitag, 29. Januar 2010

geiles WM-Lied gerade auf @phoenix_de "Ganz weit vorne" eines Kinderchores. Klingt wirklich gut... http://bit.ly/bq3hoC
RT @annnalist: RT: @lahnix: Positives Denken: Wenn Althaus zu Magna geht, hat er wenigstens kein.. http://bit.ly/cMXP9B
so ein quatsch! wer das internet und den pc abschalten will, kann das. buch schreiben, lesen, al.. http://bit.ly/aaCLy0

Donnerstag, 28. Januar 2010

Warum das Marmeladenbrot immer auf die Marmeladenseite fällt? Kapiert ihr es denn immernoch nich.. http://bit.ly/9xZInZ
Da ruft ein Dozent gerade zur "produktiven, stichhaltigen Kritik" an einem professoralen Text au.. http://bit.ly/9s9sGM
was interessiert mich das "Liebesglück" von M. Cyrus? Dafür ist Falco grandios! M. C. kann ich .. http://bit.ly/cDpOq1
und ab gehts zu den Simpsons.: und ab gehts zu den Simpsons. http://bit.ly/aXgn1B
Kurt Beck wurde von Medien und politischen Gegnern fast gemetzelt. Wie ich diese Doppelzüngigk.. http://bit.ly/cAOIE5

Montag, 25. Januar 2010

#Avatar in #3D - zur Kurzkritik ins #Kino

Gestern mal im Kino gewesen und einen Film angesehen, welchen ich mir nicht unbedingt ansehen wollte.

Die Gründe waren vielfältig.
Der Film kostet als 3D-Kinofilm in einem ebensolchen Kino mehr als zehn Euro - er hat Überlänge.
Zumal ich die Werbung in Zeitschriften und im Fernsehen für irritierend hielt, wurde doch stets einzig auf die "Avatare" und eben nicht auf die durchaus noch vorkommenden "realen Menschen", so real sie in einem Kinofilm sein können, verwiesen.
Das Ergebnis wäre dann etwas wie "Final Fantasy", einer der von mir zwar relativ häufig gesehenen, mithin aber nicht sonderlich gut bewerteten Filme.

Doch wurde ich zumindest teilweise angenehm überrascht.
Sein Geld war der Film zwar nicht wert, was tut man aber nicht alles für eine Begleitung.

Positiv fiel zumindest der Versuch David Camerons auf, die Protagonisten klar zu konturieren und positionieren.
So musste ich zumindest nicht herumraten, wen man in welchen Konstellationen wiedersähe. Bei vielen Filmen ist das ein Unding.

Wobei die besten von mir gesehenen Filme kurioserweise genau damit aufwarten: Mit einer eher verworrenen, kaum antizipierbaren Personenstruktur.
Vielleicht unterscheidet auch nur deren Güte einen guten von einem schlechten Film.
Wobei es streng genommen gar keine "schlechten Filme" gibt oder geben kann, betrachtet man sie kulturelle Leistung der Menschheit und Menschen.

Als sich der Film seiner Klimax und später nochmals zum Ende neigte, sagte ich mir, dass meine Beurteilung auf der Aussage fussen solle, dies sei ein "ganz einfacher, normaler Actionfilm" gewesen.
Und das stimmt auch heute noch, nach einer Nacht darüber geschlafen.
Träumte ohnehin von etwas anderem, ist aber eine andere, negativere Geschichte.
Im Kern stehen sich zwei Parteien gegenüber. Das ist so schon bspw. aus "Alien vs. Predator" bekannt. Die Menschen wollen an einen für sie "wertvollen" Rohstoff, der unter einem "Heiligtum" eines Ur-Einwohnervolkes begraben liegt.

Erinnert sehr an die Kolonisation Amerikas, oder?

Ein Mensch gibt zunächst durch den mit seinem Gehirn verbundenen Avatar gewonnene Informationen an Wissenschaftler und Militärs weiter. Letztere wollen "das Problem" von Anfang an gewaltsam lösen und kommen irgendwann aufgrund selbst geschaffenen Zeitdrucks und eines "unkooperativen Feindes" zum Zuge.
Der Soladt verliebt sich derweil in die Tochter des Stammesführers und wird schrittweise zu einem von ihnen.
Eine Identitätskrise also.
Später lehnt er sich zusammen mit dem Volk gegen die Menschen auf um sie in einer "letzten Schlacht" zu besiegen.
Ein Actionfilm also.
Dieser sogar noch recht gut, spannend, schnell und doch nicht extrem übertrieben umgesetzt.
Denn auch in diesem Genre gibt es gutes und schlechts.

Positiv hervorzuheben wäre bspw. die "Stirb Langsam"-Reihe; negativ finde ich die neuen Bond-Filme. Zuviel Action, zu wenig Erzählung, zu wenig Zeit, zu schnell zu übertrieben.

Die drei Filmstunden des "Avatar"s vergehen im Fluge, langweilig wurde es mithin kaum.
Die Liebesgeschichte war meiner Ansicht nach etwas unterbelichtet, obgleich ich normalerweise nicht dazu neige, solches überhaupt sehen oder für gut befinden zu wollen. Änderte sich aber in den letzten Monaten auch, weshalb mir die mangelnde thematische Befassung auffällt.
Vorallem aber, dass es nichts halbes und nichts ganzes wurde. Sie laviert so dahin, eher eine Art Beiwerk.

Die Bilder an sich waren gelungen, viele liebevoll in Szene gesetzte Details, "Glaubwürdigkeit" ist eine auf diesen Film ohnehin nicht zutreffende Kategorie, besieht man sich in der Luft schwebende Bäume, welche der Soldat später als Standort für die Geräte zum Avatar-Login nutzen musste, nachdem er mit den Menschen offen "gebrochen" hatte.

Wie allerdings solche wie von "Die Besseren Nachrichten" beschriebene Reaktionen zustande kommen, kann ich mir nicht sinnvoll erklären.
Dieser Film regt nicht zum Nachdenken über das Thema selbst an, wie es bspw. "Antichrist" tut.
Die Fronten sind eindeutig, die Menschen als eindeutig im Unrecht erkennbar, nichts wird einem vernünftigen, aufmerksamen Menschen zur Interpretation überlassen.
Hierbei kann es sich also nur um am Film und Thema selbst desinteressierte oder anderweitig beschäftigte Menschen gehandelt haben.
Man muss schon schreiben, dass es grotesk einfach war, den "Freund" vom "Feind" zu unterscheiden, viel zu einfach.
Ich mag wirkliche Grenzgänger und Filme, die es einfach situativer Interpretation überlassen, wem welche, auch rechtliche, Sympathie gilt.
24 setzte das in den ersten Staffeln bspw. akzeptabel um; die Debatte um Daschner und das Folterverbot taten damals ihr übriges.

Nach drei Stunden ging ich nicht geplättet aus dem Film.
Das spricht einerseits für eine Kurzweil, andererseits auch für eine geringe emotional-psychische Ansprache meinerseits durch das Werk.
Es gab 2009 einen Film der mich sprachlos aus dem Kino gehen ließ: "Der Fremde Sohn" mit Angelina Jolie.
Er glänzte durch eine unerwartete und brutal vorgetragene Wende, mit der ich so nicht rechnete.

Avatar ist etwas solides, das aufzeigt, was mit Computertechnik heute längst machbar ist.

Freitag, 22. Januar 2010

Michelbach/Union grotesk im #Bundestag zur Haushaltswoche

Da ich gerade im Plenum des Deutschen Bundestages den Unionpolitiker Michelbach höre/sehe, muss ich wieder einmal in Lachen ausbrechen.
Da stellt er sich ans Pult un kommuniziert die von ihm angenommene Notwendigkeit einer "stromlinienförmigen" Kritik der koalitionären Wirtschaftspolitik, sodass man reüssieren könne.

Natürlich will er am liebsten gar keine oder nur positive Kritik hören.
Das aber ist nicht einmal das Problem, mir ginge es wohl nicht anders.

Viel kurioser und grotesker allerdings seine Aufgeregtheit und der Hinweis, die oppositionellen Abgeordneten sollten doch zu guter Stimmung beitragen und "Querschüsse" unterlassen.

Wo war Herr Michelbach in den letzten Regierungsmonaten Rot-Grüns?
Kann er sich vielleicht noch an Angela Merkel erinnern, die Deutschland als das "Schlusslicht Europas" bezeichnete, erinnern?
Redete eine Oppositionspolitikerin oder ein -politiker das von ihm nach einer Wahl zu übernehmende Land jemals so schlecht?
Ich vermute schon, das liegt nahe und ist opportun und opportunistisch vor einer Wahl.
Allerdings mögen sich doch bitte dann genau diese Personen nicht darüber mokieren, dass es andere ebenso tun.
Das ist schon fast nicht mehr grotesk, das ist herausgeschmissene Sende- und Redezeit.
Es ist sogar traurig, weil es ein anerkanntes Ritual darstellt; unter Rot-Grün sogar begleitet von Medien wie dem Stern in Persona Hans-Ulrich Jörges.
Der Abgesang auf die Verschuldung und Arbeitslosigkeit war massiv.

Damals konnte oder wollte Rot-Grün argumentativ Einbrüche an den Finanz- und Kapitalmärkten in der Folge der "New economy bubble" entgegen halten.
Ich habe da sehr prominent noch Ludwig Stiegler in Erinnerung mit seinem durch die Medien gezogenen "roten Pollunder".
Damals stand der Deutsche Aktienindex, DAX, noch um etwa 1000 Punkte im Tief tiefer als in der "größten Finanz- und Wirtschaftskrise der Bundesrepublik seit 1949".
Was lernen wir daraus?
Aktienmärkte haben Vorläufercharakter, werden aber vollkommen unterschiedlich perzepiert.

Damals unter Rot-Grün mit dem massiven Einbruch wäre es viel sinnvoller und quantitativ rational-nachweisbarer gewesen so zu argumentieren wie es heute bei geringeren Einbrüchen getan wird.
Es lohnt also vordergründig nicht, überhaupt so zu argumentieren, bzw. einen Augenmerk auf diese Debatten zu legen.
Sie scheinen vollkommen belanglos und beliebig zu sein.

Wenn heute gerade die "Ruhe" und "Patriotismus" von denen fordern, die sie früher auf das Schärfste mit den ebengleichen Mitteln und Methoden kritisierten und anfochten, so mutet das - ebenso vordergründig - nur noch grotesk an.
Aber heute braucht Angela Merkel (CDU) als Kanzlerin "Ruhe", heute kritisieren die Medien eben kaum.
Da wird sich dann stellvertretend am angeblich "mangelnden Führungsstil" Merkels abgearbeitet.
Doch ist das vollkommen lächerlich, da man dafür seine Leute hat, man delegiert.
Den Medien fällt ganz einfach nichts anderes ein.

Und befassen sie sich doch mit etwas anderem, inhaltlichem, so bleibt den Autoren, Journalisten und Lesern bei nüchterner Betrachtung nur noch Resignation und Verzweiflung, wie exemplarisch an dem Artikel auf ZEITOnline ("Als das Geld vom Himmel fiel"), der sich mit der Frage nach dem Verbleib des vielen, "neu geschaffenen" Geldes zur "Bewältigung der Finanzkrise" widmete.

Dienstag, 19. Januar 2010

Lobbying und Parteispende: FDP nichts nachweisbar

Momentan geht wieder einmal eine politische Sau durchs mediale Dorf.
Ja, sie "geht".
Denn "getrieben" kann man das wohl nicht nennen. Es reicht nicht einmal für ein "Skandälchen".

Das ist das, was ich meine, wenn ich sage, dass die SPD nicht nur und hauptsächlich auf den politischen Gegner einschlagen darf und sollte.

Parteispenden und Lobbying im Weitesten Sinne sind schon seit langem in medialer, politischer und auch wissenschaftlicher Diskussion.
In der Regel kranken Anklagen oder Unterstellungen an mangelnden Beweisen: Es ist schlicht nicht belegbar, welche Spende was bewirkt haben soll oder könnte.
Das ist schon seit Jahren so und wird ohne Änderung des Parteiengesetzes auch so bleiben.

So kann der FDP kein kausaler Zusammenhang zwischen einer Senkung der MwSt für Hoteliers und der erhaltenden Substantia/Mövenpic-Spende nachgewiesen werden.
Das wäre auch vollkommender Unsinn und die FDP nur dumm, schließlich gibt es nicht nur das Beispiel Helmut Kohl/Karl-Hein Schreiber und Roland Kochs Schwarze Kassen was Parteispenden anbetrifft. Es wäre für solche Parteien und Organisationen auch ein einfaches, Spenden zu stückeln und im Laufe der Legislaturperiode zukommen zu lassen.
So hätte man die eine Million Euro auch für 250.000EUR auf vier Jahre stückeln können; es kam tatsächlich zu einer Stückelung, welche zusammengerechnet zu einem "Skandal" aufgebauscht werden.

Sigmar Gabriel (SPD) wissen zwei Dinge ganz genau: Erstens können sie aufgrund ihres Bundestagsmandats und damit verbundener Indemnität für Unterstellungen, mithin muss man hier fast von "übler Nachrede" sprechen, wenn der FDP und damit einzelner Personen "Käuflichkeit" vorgeworfen wird. Zweitens ist es ein Thema um kurzfristig von eigenen Problemen, eigenem Versagen ablenken zu können, eine negative mediale Stimmung gegen Schwarz-Gelb zu erzeugen und damit die Vorwahlperiode bzgl. Landtagswahlen in NRW prägen zu können.

Dass eine neue Bundestags- und Bundesratsmehrheit neue Schwerpunkte setzt ist vollkommen normal und richtig.
Mithin kritisieren die Oppositionsparteien im Kern und tiefer gedacht, genau das, was sie eigentlich benötigen: Klare und nachvollziehbare Handlungen der neuen Regierung. Deren klare Schwerpunktsetzungen und ja, ggf. auch "Klientelpolitik".
Jede Partei und Regierung betreibt diese, wiewohl auch "Allgemeinverantwortung" und "Allgemeinwohl" radikal zuende gedacht illusorisch anmuten.
Wenn die FDP nun die MwSt auf Übernachtungen senkt, so kann die Opposition dies angreifen. Somit ist nicht die Handlung selbst, bestenfalls der Inhalt zu kritisieren.
Doch auch das mutet fragwürdig an, konnte Christian Lindner, Generalsekretär der FDP, durch einen Vergleich der Spenden der Automobilindustrie an Parteien der Großen Koalition der letzten Legislaturperiode darstellen, dass dies nichts ehrenrühriges oder neuartiges ist.
Zumindest dann, wenn alles ordnungsgemäß vermerkt, angezeigt und veröffentlich wurde/wird.

Dass die FDP tendenziell Politik "zugunsten weniger, zulasten vieler" macht, wie nun häufig gehört und gelesen, ist doch absolut nichts neues. Diese Regierung wurde von einer Mehrheit demokratisch gewählt. Wofür die FDP in den letzten Jahren stand und steht ist allseits bekannt: Mehr "Eigenverantwortung", Privatisierungen, Rückzug des Staates, geringere Steuern usw.

Entlarvend dann auch Aussagen wie die von SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, das alles seien Zeichen "moralischer Korruption".
Was bitte ist "moralische Korruption"?
Wenn man das Wort "moralisch" benutzt oder vorsetzt, weiß man in der Regel, dass genannte Tatbestände nicht justiziabel sind, man sich mithin womöglich selbst strafbar machen könnte indem man äußert, was man äußert.
Es ist also keine Korruption und es kann daher auch keine "moralische Korruption" sein.
Was des Generalsekretärs Heil "Moral" ist, muss nicht die der FDP oder ihrer handelnden Akteuere sein, mithin ist sie ohnehin ein sehr fragiles und durch ständigen Kampf vermitteltes Konstruktum.

Entweder wissen Akteuere der Opposition mehr, dann sticheln sie zurecht. Oder sie wissen nichts und wagen sich zu weit vor; das kann auch schnell ins Auge gehen, hilft ihnen mithin nicht weiter.
Nach aktuellem Stand pflichte ich Aussagen Guido Westerwelles (FDP) bei, der die Verzweiflung der SPD als "hoch" ansprach, wenn sie solches artikulieren müsse.

Freitag, 15. Januar 2010

Die #Berliner #Erklärung der #CDU - Odysee und Kritik, Teil I

Gerade wollte ich mir die "Berliner Erklärung" anlässlich der Vorstandsklausur des CDU Bundesvorstands am 14./15. Januar 2010 ansehen bzw. herunterladen und hernach durchlesen.

In Medien wie SpiegelOnline oder der Tagesschau wird regelhaft nur daraus zitiert oder sich aus zweiter, verwertender Hand damit befasst. Welcher Ministerpräsident was sagte oder welcher Brief mit Kritik wann abgeschickt wurde, ist nuneinmal wichtiger als das Dokument selbst.
Meist ist es ja auch so - die meiste Textproduktion muss man auch nicht lesen oder nachvollziehen.

Doch neige ich dazu, genau das zu tun.
Somit sah ich als erste Anlaufstelle die Website der CDU Deutschland, cdu.de, an um an Informationen über eine Klausur des Vorstands zu gelangen.
Nur konnte ich auf der Website nichts finden, außer einem Verweis auf Angela Merkel und deren Website, einen großen, mittigen Bereich in dem wechselnde Fotos mit Statements allgemeiner oder sehr spezieller Art eingeblendet wurden. Unten finden sich Spendenaufrufe, Newsletter- und Presseangebote.
Somit ließ sich auf dieser Seite von mir nichts finden und mir verging die Lust am Suchen auch relativ schnell, fand ich doch keinen Link oder ein Menu, welches mir thematisch-inhaltliche Angebote gemacht hätte.
Also besuchte ich die Website der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, cducsu.de.
Die letzte dort vorgestellte Nachricht war/ist eine, in der der Wille zur Einsetzung einer Enquete-Kommission zum Thema "Internet und Gesellschaft" eingesetzt werden soll.
Eine sinnvoller und auch von mir goutierter Ansatz übrigens.
Doch auch auf dieser Website war es mir nicht möglich, etwas zur "Berliner Erklärung" aufzufinden. Weshalb ich die Website auch relativ schnell wieder verließ.

Einer der - leider - besten Freunde des Internetsurfers und Suchers, Google, half hernach weiter.
Bei der Suche nach "berliner erklärung" findet sich ein Verweis auf das *.pdf-Dokument auf Ergebnisseite zwei, momentan an Stelle vier.
Das Linkziel - wie es auch sein sollte - die Website der CDU, cdu.de. Leider fand ich dort vorher nichts und wurde mit Aussagen und Konterfeihs verschiedener Personen beim Schließen verabschiedet.


Inhaltlich beginnt diese Erklärung, wie fast jede, mit einer historischen Beweihräucherung. In diesem Falle durch "entscheidende[n] Weichenstellungen" (BE, S.2) Kraft für Herausforderungen des "kommenden Jahrhunderts" zu ziehen.
Schon dieser Konnex ist an sich vollkommen unverständlich.
Erstens hätten sich diese Weichenstellungen theoretisch ebenso als falsch oder historisch unbedeutend erweisen können; mithin ist eine ex-post Schau ungeeignet damalige Ereignisse im heutigen Kontext zu bewerten oder positiv einzuordnen.
Viel bedeutender aber der Verweis, daraus Kraft für das kommende Jahrhundert zu ziehen.
Die soziale Marktwirtschaft besteht nicht erst seit gestern, sondern in Wandlungen mithin seit Gründung der BRD; die Wirtschafts- und Finanzkrise, auch wenn man es deutschlandzentriert betrachtet, verhinderte "sie" nicht.
Denn "sie" existiert auch nicht, es ist ein von Menschen gemachtes, anpassbares Regelwerk.
Weshalb die Anpassungen oder deren Versäumnis unzureichend waren, sonst hätte es zu dem Beinahe-Kollaps des gesamten Systems, der nicht einmal von den Konservativen geleugnet wurde, nicht stattfinden können.
Aus diesem so offensichtlich dysfunktionalen, wenn auch sonst sinnvollen System, "Kraft" für etwas unbekanntes, zukünftiges ziehen zu wollen, mutet schon kurios an. Vielleicht kann man das aber auch in dem Wissen, dass genau diese "Finanzmarktkrise" beendet ist.

Im nächsten Absatz deutet sich ein beginnender kommunikativ-artikulativer inhaltlicher Wandel an.
Bislang hörte man Angela Merkel und andere stets gebetsmühlenartig wiederholen, Deutschland solle "stärker aus der Krise hervorgehen, als wir hineingegangen sind" (Zitat sinngemäß).
Nun ist die Rede davon, dass Deutschland trotz "der erheblichen Auswirkungen [...]" ein "[...] starkes, ein lebenswertes Land [...]" sei.
Hieraus eine Abkehr von eben genannter Sprachregelung lesen zu wollen, mag weitgehend und interpretativ anmuten, doch kommt es mir genau so vor.
Wiewohl der Spruch inhaltlich stets sinnfrei war, insinuierte er doch die Sinnhaftigkeit "der Krise" und allem damit in Verbindung stehendem. Doch kann die de facto-Pleite großer Teile des westlichen Bankensystems, ohne Staatseinflüsse, nicht als beispielgebend gelten. Oder man betrachtet Pleiten als sinnvoll, kann dann aber nicht an Systemkrisen interessiert sein. Und genau zu dieser kam es.

Im Weiteren wird die Selbstbeweihräucherung geschickt fortgesetzt, indem oben genannter Satz historischer Verbindung mit aktuellen Bewertungen, für die keinerlei Belege geliefert werden und im Kontext auch nicht geliefert werden müssen, einer positiven Nation, positiven Selbstverständnisses und des Deutschen als mit einem "hohen Ansehen" ausgestatten Menschens beschrieben wird.
Damit wird Emotionalisierung und Verbindung der Partei mit diesen - auch noch selbst zusammenhang- und beweislos - in den Raum gestellten Positivismen erreicht.

Das oben bereits in Abrede gestellte Motiv, das Land "gestärkt" aus der Krise führen zu wollen wird auf Seite zwei doch noch angesprochen. Die wichtigen Themen seien die "Finanz- und Wirtschaftskrise", Arbeitsplatzsicherung, internationale Rahmenbedingungen zur Krisenvermeidung, Demographie sowie nachhaltiges Wirtschaften.


Negativ stößt mir sogleich der Verweis auf "[...] immer schnellere[r] Veränderungen [...]" (BE, S.3) auf. Das klingt für mich wieder sehr nach "Globalisierung" und "notwendige Anpassungen". Dies wurde in den letzten Jahren als quasi Religionsersatz in der Gegen rumposaunt. Wandel existiert immer, weshalb er aber "immer schneller" werden sollte ist unklar.
Vorallem ist auch der Endpunkt, bzw. die baldige Geschwindigkeit unbekannt, wenn er tatsächlich "immer schneller" stattfinden soll, was auf einen exponentiellen Anstieg hindeutet. Das kann so aber realistisch betrachtet nicht sein. Verweise auf "immer schnellere Veränderungen" wollen daher exkulpieren und Demut erzeugen bzw. vermitteln.

Interessant auch, woraus sich gemäß selbst-gewählter Reihenfolge die "bürgerliche Politik" speisen soll: "aus christlich-sozialem, liberalem und konservativen Denken". Konservatives Denken also an letzter Stelle der Aufzählung.
Wie mögen das wohl die sehen, die einen "neuen Konservatismus" für die CDU einfordern?


Bildung ist für die CDU kein Selbstzweck.
Wenn es sie als Selbstzweck denn in dieser Denkweise jemals gab, soll Bildungspolitik heute ermöglichen, dass alle "ihre Begabungen entfalten und einbringen können, dass Aufstieg durch Leistung eine Chance aller ist. [...]".
Aufstieg durch Leistung, davor steht Bildung durch die Bildungspolitik der CDU vermittelt.
Wohlgemerkt ist das ein Papier des Bundesvorstands (!) und eben keines Landesverbandes, der die u.a. durch Zustimmung der Union ausgeweitete Kompetenz im Bildungsbereich zu ebendiesen Zwecken nutzen könnte. Bildung ist de facto Ländersache, was von der CDU nicht sonderlich offenherzig kritisiert wird.
Bildung ist also nichts, was die Möglichkeit der Erzielung einer Leistung bedingen soll, sondern ein Element in der "Leistungsproduktion" selbst.


Was die "Integrationspolitik" anbetrifft, bekommt die Forderung der Union nach Aufnahme der deutschen Sprache als "Amtssprache" und hauptsächlich in Deutschland gesprochener Sprache ein Geschmäckle, wird "[...] allen Menschen [...]" doch eine Chance zur Teilhabe angeboten, sofern sie erstens dauerhaft im Land leben und zweitens dessen "Grundordnung" - in der die Sprache momentan nicht reglementiert ist - anerkennen.
Was als "dauerhaft" und "Grundordnung" zu verstehen ist, bleibt nebulös. Letzteres ist wohl am Ehesten mit der Verfassung, dem "Grundgesetz" zu verbinden, möchte man nicht sofort an die Lammert'sche Diskussion über eine "deutsche Leitkultur" aknüpfen. Denn zu dieser könnte ja auch die "Standardsprache Deutsch" gehören. Damit kann man natürlich allerlei Hilfsangebote wie auch Repressionen legitimieren, einzig aufgrund verwendeter Sprache. So bspw. ansatzweise am Selektionskriterium "Sprachverständnis und -anwendungsfähigkeit" bei Einschulung oder im Kindergarten ersichtlich; was dauerhafte oder längerfristige Rückstellungen bringen sollen, erschließt sich zumindest nicht sofort.
Wenn darauf aufbauend die Chance "echter Teilhabe" angeboten wird, was gilt es dann bisher zu konstatieren? "Unechte Teilhabe"? Exklusion? Fragen bleiben offen, zumal die CDU ihre jahrelange, kraftgebende politische Verantwortung hierbei nicht unbedingt zu betonen pflegt.
Dies mutet an, als begänne man jetzt erst mit integrationspolitischen Diskussionen, doch gab es da schon einen Roland Koch (CDU) mit seinem Wahlkampf zur "doppelten Staatsbürgerschaft" oder Parolen wie "Kinder statt Inder" bzw. türkische Arbeitskräfte für das deutsche Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg.
Alles also nicht neu und garantiert nicht von der CDU aufs Tableau gebracht.


Auf Seite vier meint die Partei nebst dem bereits bekannten Motiv von "[...] Ehe und Familie [...]" und damit verbundener "[...] echter Wahlfreiheit für Frauen und Männer [...]" von "[...] ehrgeizigen Zielen [...]" sprechen zu können und zu sollen.
Es wäre ja äußerst interessant gewesen, was genau mit diesen "ehrgeizigen Zielen" gemeint ist, doch ergeht sich die restliche Seite fast ausschließlich in Analyse zur letzten Bundestagswahl des September 2009.
Meint man ja auch, zur Erreichung dieser Ziele die "Volkspartei CDU" stärken zu müssen und verbindet damit nicht nur den Anspruch eine solche sein zu wollen, sondern auch sein zu müssen, wenn die Ziele erreicht werden wollen/sollen damit.
Das nach einer Bundestagwahl zu artikulieren, die doch eigentlich die "Wunschkoalition" Schwarz-Gelb zutage brachte, finde ich erstaunlich.
Seit ich politisch zurückdenken kann, was aktiv und reflektierend in etwa bis zum Jahre 2000 zurückreicht, wurde mir immer vermittelt, ebendiese Koalition sei die Beste für Deutschland. Zumindest aus Sicht der Partei. Ob man nun "Volkspartei" ist oder nicht, sollte dabei keine Rolle spielen, sind doch die Zeiten der absoluten Unionsmehrheiten längst vorbei.
Hier stimmt also argumentativ irgend etwas nicht.

Prinzipiell schwierig finde ich Einlassungen wie die, "Wahlen" würden "[...] in der Mitte gewonnen [...]". Gerade wenn eine "gefühlte Mitte" schrumpft oder sich verlagert kann dies zum Bummerang werden und zur breiteren Koalitionsnotwendigkeit führen.
Gerade für letzteres spricht in den letzten Jahren immer mehr und - betrachtet man Schwarz-Gelb als Lager, was anhand vorheriger Koalitionsaussagen zumindest eine gewisse Plausibilität beanspruchen kann - gewann dieses Lager die Wahl durch die hohen Zugewinne der FDP, unbenommen deren Wanderung und Genese. Das heisst, dass zumindest die letzte Wahl von der FDP gewonnen wurde.


Weshalb man sich als "[...] Volkspartei der Mitte [...]" bezeichnen muss, wenn Wahlen doch ohnehin "in der Mitte gewonnen" werden und der Charakter und die Bedingtheiten einer "Volkspartei" im Sinne Kirchheimers, etc. bekannt sind, erschließt sich mir ebenso wenig.
Das Ganze mutet dann als leicht ersichtliche Tautologie an.

Dass die CDU die SPD-Formel des (Vor-)Wahlkampfes im Hinblick auf die FDP aufnimmt, sie sei eine Partei der "[...] reinen Marktgläubigkeit [...]" ist angesichts der damals leidlich und ausführlich thematisierten Sinnlosigkeit und sich auf geringere Koalitionsoptionen auswirkenden Kommentierung bestenfalls ein Treppenwitz.
Ich wette, ich bleibe der Einzige, der großzügig darüber lächeln kann, viele Medien werden dies nicht aufgreifen. Von Politikwissenschaftlern wird man davon auch wenig hören, genügt es doch dies allein im Zusammenhang mit der SPD darzustellen.
Letztere war zwar nicht der "natürliche Koalitionspartner" der CDU, wie es auch Guido Westerwelle (FDP) einst darstellte, aber es interessiert ja in der "Wunschkoalition" niemanden.
Schön auch, dass die CDU explizit auf die Nennung der Parteien verzichetet und sie damit trotzdem implizit benennt; dass mit "Staatsgläubigkeit" nebst LINKEr nicht zuletzt die SPD gemeint ist, sollte klar sein.
Was es bringen soll, wenn beide großen Parteien den Slogan "Wirtschaftliche Vernunft und Soziale Gerechtigkeit" artikulieren, erschließt sich mir ebensowenig.
Eine von beiden wird sich davon entweder verabschieden müssen, oder die Wähler werden das ihrige mittels Glaubwürdigkeitsbewertung tun.


Bisher dachte ich auch immer, man bezeichnet CDU UND CSU als "Union". Nun schreibt die CDU von einer Vereinigung der Strömungen in einer "Union".
Irgendwie verwirrend.


Der teilweise kritisierte oder für "Streitanalysen" herhaltende Teil mit Verweis auf "treue Wähler" findet sich auf Seite vier unten.


Der Verweis auf "Rückgewinnung" an die SPD verlorener Wähler ist weit deutlicher, nämlich namentlich, artikuliert, als ebenjener bzgl. der FDP.

Interessant wird sein, inwiefern die Floskel des "Linksrucks" der Partei in die mediale Berichterstattung Eingang finden wird.
Denn die CDU schreibt nicht von einem "erwartbaren" oder in "Ansätzen ersichtlichen" Linksruck, sondern nach ihrem Duktus ist er nicht nur bereits im Gange, sondern auch fortgeschritten.
Natürlich sind dies nur unbewiesene Behauptungen, mit denen Lenkung medialer Berichterstattung erreicht werden soll. Wie und ob es diesmal gelingt wird interessant sein zu beobachten.
Mit dem "Wortbruch" (Ronald Pofalla, CDU) gelang ihr dies im Rahmen der ersten Landtagswahl und späteren Koalitionsverhandlungen meisterhaft.
Andererseits könnte und sollte man es als teilweises mediales Versagen brandmarken, nicht wenigstens auf "Wortbrüche" aller Parteien oder eben auch "der Anderen" aufmerksam gemacht zu haben. Wobei dabei Fingerspitzengefühl notwendig werden könnte, möchte man doch von medialer Seite im Mittel Diskreditierung der Demokratie als solcher vermeiden.
Was als solche verstanden werden könnte, bringt man alle "gebrochenen Versprechen" anderer Parteien und Politiker zur Sprache. Zumindest in genannter Deutlichkeit. (BE, S.5)

Hier wird nur äußerst nebulös und abstrakt von die Große koalition ablehnende und beenden wollenden Wählern gesprochen.
Der Gegensatz zur FDP als Partei "reiner Marktgläubigkeit" zur an "[...] nachhaltige[m] Wachstum [...]" orientierten CDU ist auch eher ins Auge stechend.

Archiv: Kurzlektorat 'Bürgerbeteiligung in Finanzfragen' Martin Müller mit Meldung

Sehr geehrte Damen und Herren,

bei meiner Recherche im Werk

"Bürgerbeteiligung in Finanzfragen" von Martin Müller, Hrsg. von ihrem Institut, fielen mir Rechtschreib- und/oder semantische Fehler auf.

Ich möchte diese anbei mitteilen, in der Hoffnung eine evtl. zweite Auflage effizient verbessern zu helfen.
An Lektüre und Erklärung zum Thema "Bürgerhaushalt" das bisher zusammenhängenste was ich las.
Dies also bitte nicht als Schmäh- sondern einzig als positive Kritik verstehen.

Folgende Seiten sind (teilweise) fehlerhaft:

136
138
139
162
167
166
181
184
185
188

Mit freundlichen Grüßen

formspring.me

Ist unsere Gesellschaft lebenswert ?

Eine Variation der Frage, ob das Leben "lebenswert" sei.
Für die Gesellschaft gilt wohl "Nein.", für uns persönlich hängt es von der Interpretation und damit verbundener Genügsamkeit ab.

Ihre Frage an mich?

StudiVZ-Serie - Betrachtungen (3) - Gruppenfeature

Heute merke ich wieder einmal eine negative Seite der Communities und Plattformen, zumindest wenn man sie "sinnvoll" führen möchte.
Wobei das eigentlich nutz- und sinnlos ist, ermöglicht es einzig den entweder verlinkten oder "zufällig" auf das eigene Profil kommenden Internetnutzern, ein eigenes "Statement" zu erfassen.
Allerdings sind es keine "eigenen Statements", sondern bedienen sich der Vorgaben der Betreiber, die dies normieren und kategorisieren.

So bspw. das "Gruppen"-Feature bei StudiVZ.

Wenn man sich durch fremde Profile klickt, was ich teilweise nur noch wegen der Gruppen tue, wenn überhaupt, findet man ebensolche, die man doch gerne zum eigenen Profil hinzufügte.
Besieht man sich dann allerdings, wer noch in den Gruppen auftaucht, muss oder möchte man teilweise sofort davon absehen.

Nicht nur, dass durch die eigene Gruppenzugehörigkeit Rückschlüsse auf die Person, vermittelt durch das Profil, gezogen und dadurch auch der "Umgang" in den Gruppen bewertet wird oder werden kann; nein, gerade wenn sich jemand in einer Gruppe befindet, den man gerne ignorierte und nicht belästigte, kann man die Gruppe nicht ohne weiteres übernehmen. Schließlich taucht man dann als "Neuzugang" in der Gruppenliste auf und gibt sogleich die mittelbare Information des späteren Zugangs sowie Suche oder Findung nach/der Gruppe weiter.
Auch hier wird also deutlich, dass gerade die nicht selbst angegebenen Daten interessant sein können und zunehmend werden.

Dann kann man eine Gruppe eben nicht hinzufügen.

Was man nicht alles betrachten kann, wenn man denn Dinge wie das StudiVZ verwendet.

Donnerstag, 14. Januar 2010

Zur Kritik #SPD Parteireform und 13 Thesen #Böhnings

Vorhin ging mir per Twitter ein Blogeintrag von Björn Böhning (SPD) zu, der sich mit der Struktur und dem Auftreten der Partei nach innen und aussen befasst und "13 Thesen zur Parteireform" formulieren will.

Später wurde dies von Spiegel Online aufgegriffen.

Vieles ist nicht neu, vieles eher allgemein gehalten. So gilt "Näher bei den Menschen" sein zu wollen schon länger; Outputüberprüfungen bzgl. Mitgliederwerbung und -erhaltung sind auch nicht neu und oft durchgeführt/angedacht worden.

Durchaus interessant aber der Vorschlag bzw. die Forderung, Parteiämter und Funktionen nur noch an Mitglieder mit mindestens einem Ehrenamt vergeben zu wollen.

Aktives Engagement außerhalb der Partei, in Gewerkschaften, Initiativen, der (Pop-) Kultur, in Vereinen, dem Sport oder der Stadtteilinitiative muss als positiver Wettbewerbsfaktor beim innerparteilichen Aufstieg gelten. Als Goldene Regel sollte dienen: Wer nicht außerhalb der Partei mindestens ein Ehrenamt bekleidet, kommt auch als Parteifunktionär nicht infrage.

Diese Idee hatte ich vor geraumer Zeit auch und sie beschäftigt mich auch heute noch.
Doch gerade wenn man die "Öffnung" der SPD fordert, sollte man davon absehen Mitgliedschaften verschiedener "Klassen" zu installieren. Das Argument des "Wettbewerbs" ist ein nachvollziehbares, wenn auch gleichsam oberflächlich und nicht radikal zuende gedachtes, genau wie die Idee der "Wettbewerbs- und Leistungsgesellschaft" selbst.
Denn letztere, genauso wie die Leistungs- und Ressourcenzumessung gemäß Ehrenamt, hängt von individuellen Faktoren und Bedingungen wie Zeit und Ressourcen ab.
Es besteht also die Möglichkeit, dass zeitlich bereits eingespannte Mitglieder weiter belastet oder ihnen Funktionen vorenthalten werden. Ich halte das auch bzgl. innerparteiliche Demokratie sowie Gleichheit und -bedeutung des einzelnen Mitglieds für fragwürdig.
Bislang werden Mitglieder durch Gremien und Strukturen delegiert und gewählt; bei Umsetzung dieses Vorschlags aber machte man ein Amt und dessen Wahl von einer externen Bedingung abhänig.
Natürlich wäre es möglich, dass Parteitage und Gremien nur noch Mitglieder wählen, welche Ehrenämter bekleiden. Als Zugangshindernis allein dürfte dies unzulässig sein.

Allerdings verhehle auch ich nicht die mglw. positive Folge einer stärkeren ehrenamtlichen Verankerung der Mitglieder und später der Partei selbst. Genau das ist ein Problem der letzten Jahre.

Dann aber sollte sofort Mittel, Ressourcen und Zeit für das einzelne Mitglied zur Verfügung gestellt werden.

Wiewohl ich davon ausgehe, dass nicht nur Parteien von ihren Mitgliedern mehr fordern können und sollten, sondern Parteien einer grundlegenden Wandlung hin zu mehr Integrations-, Vernetzungs- und Einstiegsoptionen unterliegen werden.
So ist es kurzsprüngig, von den Mitgliedern mindestens ein Ehrenamt zu fordern und die Zahl und zeitliche Belastung der/durch Gremiensitzungen, etc. aufrecht zu erhalten.
Außerdem sollte Neumitgliedern mehr Unterstützung zur realen Umsetzung gegeben werden; bei den bisher tätigen Funktionsträgern in hohen Parteipositionen sollte es kein Problem sein, "Ehrenämter" auszuführen. Zumal deren Definition sehr weitläufig sein dürfte.

Will man also keinem Selbstselektionseffekt Vorschub leisten, wird man stark unterstützen und differenzieren müssen.


Ein anderer Punkt ist nicht weniger interessant, schreibt er doch einen jahrelangen Trend in die Zukunft fort:

Die offene Mitgliedschaft ohne Parteibuch im Jugendbereich sollte noch engagierter genutzt werden, um Sympathisanten zu Mitstreitern zu machen. Wer in der SPD oder bei den Jusos an Projekten, Initiativen oder Zukunftswerkstätten mitarbeiten möchte, muss nicht gleich Parteimitglied sein.

Ich kann mich noch an Statutänderungen erinnern, mit denen die Mitgliedschaft bei den Jusos ohne Parteimitglied sein zu müssen, erleichtert wurde. Dahinter steht die Hoffnung, erstens Jugendliche und junge Menschen nicht durch das Wort und die Struktur "Partei" von einer Mitarbeit abzuschrecken und zweitens aus ebendieser Mitarbeit irgendwann evtl. neue Mitgliederu nd Funktionäre zu rekrutieren.

Doch zunehmend frage ich mich auch, welchen Erfolg dies zeitigt, welchen Nutzen die "Partei SPD" daraus zieht und ob diese Erweiterungen nicht zunehmende Kapitulation vor der Wirklichkeit sinkender Parteienaffinität hin zu einem Wandel zu lose strukturierten Bewegungen bedingt.
Wieviele Parteimitglieder konnten daraus also gewonnen werden? Wieviele bleiben dauerhaft assoziiert? Konnten Funktionäre gewonnen werden? Diesbezüglich ist mir bis dato wenig bis nichts bekannt.
Viele sähen die Auflösung der "alten Parteien" gerne, es scheinen sogar zunehmende Menschenzahlen zu werden. Natürlich kann und muss die Organisation "Partei" davor keine "Angst" haben.
Wenn es irgendwann nicht mehr genug Unterstützung innerhalb des Volkes/der Bevölkerung gibt, hört sie auf zu existieren. Davon aber sind wir noch entfernt, könnten mit solchen Änderungen und stetigen Erleichterungen aber zur Beschleunigung des Grundprozesses beitragen.

Mittwoch, 13. Januar 2010

Es sind doch Boote

Die letzte Nacht war eine eher mäßige, Worte wie "beschissen" nehme ich ungern in den Mund.
Allerdings wachte ich drei oder vier Mal schweißgebadet unter Kopfschmerzen auf, beim letzten Mal war es so schlimm, dass ich den Balkon aufsuchen und kalte, frische Luft einatmen musste.

Es stellte sich eine aktivierte Heizung heraus, weshalb es auch wenig bis nichts brachte, zwei Mal länger im Schlafzimmer zu lüften.
Allerdings ließ mich das heute Nacht ein Gemälde in völlig neuem Licht sehen: Aus der Bettdistanz mit anderweitig abgeschalteter Wahrnehmung konnte ich die Schönheit und Anmut des Gesehenen begreifen und erfassen.
Vorher, genauer gesagt am Abend zuvor, meinte ich noch, man sähe dort wo Segelboote zu sehen sein sollten, "nur" Brüste. Nicht, dass es nicht eindeutig sichtbar war oder ist - Meine Wahrnehmung veränderte sich aber von einer Rationalen in eine romatisch-irrationale Betrachtungsweise.
Die Segelboote weisen nach anderen Aussagen in der Tat Anzeichen von weiblichen Brüsten auf und befinden sich auch in markanter relativer Position zum Restkörper.

So gesehen eine gute, erkenntnisreiche Nacht.
Worauf ich allerdings hätte verzichten können, wäre mir auch der sehr unruhige und von wirren Träumen geprägter Schlaf erspart geblieben.
Heute morgen mit einem Brummschädel aufgewacht, kam mir doch der Gedanke: "Nun ist es vorbei, etwas ist abgeschlossen."
Solches hatte ich zuletzt vor ein paar Jahren, den Weitergang zu etwas "Neuem" markierend. So gesehen ergibt sich daraus auch eine gewisse Zuversicht.

Bekanntermaßen zuverlässig weckte mich dann doch recht früh das Deutschlandradio mit Nachrichten und Informationen aus Deutschland und Europa.

Dinge wie "Größe der eigenen Betthälfte", Schlafposition und weibliche Übergriffe in denselben muss ich hier sicherlich nicht diskutieren, ist mithin auch sinnfrei. Möchte man es vermeiden, sollte man einfach getrennt schlafen.
Vielleicht plane ich demnächst aber wiedermal eine längere schlaflose Zeit, in der Hoffnung neue und andere Perspektiven erfahren zu können. Der erste Wachzustand heute morgen war unter Kopfschmerzen ein äußerst klarer und wahrnehmungszentrierter.
Die letzte Nacht war eine eher mäßige, Worte wie "beschissen" nehme ich ungern in den Mund.
Allerdings wachte ich drei oder vier Mal schweißgebadet unter Kopfschmerzen auf, beim letzten Mal war es so schlimm, dass ich den Balkon aufsuchen und kalte, frische Luft einatmen musste.

Es stellte sich eine aktivierte Heizung heraus, weshalb es auch wenig bis nichts brachte, zwei Mal länger im Schlafzimmer zu lüften.
Allerdings ließ mich das heute Nacht ein Gemälde in völlig neuem Licht sehen: Aus der Bettdistanz mit anderweitig abgeschalteter Wahrnehmung konnte ich die Schönheit und Anmut des Gesehenen begreifen und erfassen.
Vorher, genauer gesagt am Abend zuvor, meinte ich noch, man sähe dort wo Segelboote zu sehen sein sollten, "nur" Brüste. Nicht, dass es nicht eindeutig sichtbar war oder ist - Meine Wahrnehmung veränderte sich aber von einer Rationalen in eine romatisch-irrationale Betrachtungsweise.
Die Segelboote weisen nach anderen Aussagen in der Tat Anzeichen von weiblichen Brüsten auf und befinden sich auch in markanter relativer Position zum Restkörper.

So gesehen eine gute, erkenntnisreiche Nacht.
Worauf ich allerdings hätte verzichten können, wäre mir auch der sehr unruhige und von wirren Träumen geprägter Schlaf erspart geblieben.
Heute morgen mit einem Brummschädel aufgewacht, kam mir doch der Gedanke: "Nun ist es vorbei, etwas ist abgeschlossen."
Solches hatte ich zuletzt vor ein paar Jahren, den Weitergang zu etwas "Neuem" markierend. So gesehen ergibt sich daraus auch eine gewisse Zuversicht.

Bekanntermaßen zuverlässig weckte mich dann doch recht früh das Deutschlandradio mit Nachrichten und Informationen aus Deutschland und Europa.

Dinge wie "Größe der eigenen Betthälfte", Schlafposition und weibliche Übergriffe in denselben muss ich hier sicherlich nicht diskutieren, ist mithin auch sinnfrei. Möchte man es vermeiden, sollte man einfach getrennt schlafen.
Vielleicht plane ich demnächst aber wiedermal eine längere schlaflose Zeit, in der Hoffnung neue und andere Perspektiven erfahren zu können. Der erste Wachzustand heute morgen war unter Kopfschmerzen ein äußerst klarer und wahrnehmungszentrierter.

Dienstag, 12. Januar 2010

'nicht regierungsfähig'

Wie man nun alltenthalben lesen und gar hören kann, soll sich die LINKE in einer "Führungskrise" befinden, welche sich hauptsächlich zwischen den zwei Personen Oskar Lafontaine als Partei- und Fraktionsführer sowie Dietmar Bartsch, Bundesgeschäftsführer, polarisiert.

Nun finde ich den Fakt solcher "Querelen" weniger interessant, dies war von mir früher bereits so oder ähnlich erwartet worden ("Was ist das größte SPD-Problem?").
Auch die mediale Berichterstattung neigt eher zu Kritik auf der linken und Ignoranz auf der rechten Seite, dies auch nicht erst seit neuestem.

Damit in Zusammenhang scheinen Veröffentlichungen wie mögliche oder von interessierter Seite verbreitete Verbindungen zwischen Frau Wagenknecht und Lafontaine, Erkrankungen des letzteren und anderes.
Dahinter mag die programmatische Entscheidung zwischen Orientierung zur Regierungsverantwortung oder dauerhafter Oppositionspolitik stehen; dazu passt dann noch die Position der SPD, die LINKE müsse "regierungsfähig" werden und Positionen verändern und anpassen.

Hierzu ist zunächst festzustellen, dass eine in einer Hierachie höher stehende Organisation oder Struktur, zumindest bis Ende 2009 war die SPD dies als Regierungspartei gegenüber der LINKEn, Änderungen einer Struktur fordert, die an Ressourcen kommen möchte: In diesem Falle Mitregentschaft und Macht.
Heute morgen machte Jürgen W. Falter dies in einem telefonischen B2-Interwiev (Tagesgespräch) an den Grünen deutlich. Sie hätten ihre Positionen angepasst und wären nicht mehr die "neue", "revolutionäre" Partei gewesen, für die sie ihre Klientel oder ein Ausschnitt derer gehalten habe.

Dieser Filter bedingt also ein Abschleifen von politischen Positionen und ermöglicht den Gruppierungen und Parteien "Idealpositionen" zu vertreten, welche sie in Macht und "Verantwortung" nicht mehr halten können oder müssen.
Verlieren sie dann ihre bisherige Klientel, da diese sich nicht mehr ausreichend vertreten sieht, wenden sie sich anderen Schichten und potenziellen Wählern zu. Dies kann dauerhaft und nutzbringend nur durch Anpassung politischer Positionen und Werben bei diesen neuen Schichten geschehen.
Was die Entfremdung von der alten und Hinwendung zur neuen Klientel beschleunigt.

So zumindest die Beschreibung.
Falter beschrieb dies heute morgen allerdings fast als positiv, er erging sich euphorisch in der Tatsache dieses Prozesses, welche in sich thematische Änderungen erzwingt.
Nun ist es eine Sache, solches als Politikwissenschaftler zu beschreiben, eine andere dies zu positivieren.

Ganz plump gesagt, stehen dahinter Herrschaftsstrukturen, die Anpassung erfordern und teilweise erzwingen.
Dies vermittelt durch die Tatsache "knapper Güter", in diesem Falle "Macht" und "Herrschaft".
Damit mag ein Ausgleich der Interessen zwischen "Wähler" und "Partei" bzw. deren Personal einhergehen, doch ist nicht klar, inwiefern sich dies in tatsächlicher, nachhaltiger Inhaltsänderung oder hauptsächlich personeller Rochaden artikuliert. Wobei es dann auch eine Wechselwirkung zwischen Personal und Inhalt geben sollte, selbst wenn man von einer stärker machtpolitischen Ausrichtung und Betrachtungsweise ausgeht.

In diesem Falle soll die Personalie Bartsch stärker zur Regierungsbeteiligung, die Lafontaines hingegen zur Opposition tendieren. Wobei Lafontaine ebenso Machtpolitiker ist und Regierungsbeteiligungen irgendwann auch nicht ausschließen kann und will; mutmaßlich dringt er aber auf eine Anpassung der anderen Parteien und weniger eigener Positionen. Bartsch dürfte eher bereit sein früher und umfangreicher bspw. auf die SPD zuzugehen.

Interessant, wie sich für die bereits früh artikulierte Position der SPD, die LINKE müsse "regierungsfähig" werden, sich also thematisch teilweise vollkommen anders aufstellen, doch noch reale Vorgänge in der Partei und beim Personal finden lassen. Ich ging ursprünglich von Verwegenheit und passiver Verteidigungsstrategie der SPD aus, welche keinen realitären Boden hätte.
Doch gerade im Rahmen Bartsch-Lafontaine, auf welche dieser Themenkomplex reduziert wird, kann man gegenteiliges sehen.

Sonntag, 10. Januar 2010

Sitzung des Ortsvereins Auerbach mit MdB Rolf Schwanitz

Dienstag, 05. Januar 2010.
Erste Sitzung des Ortsvereins der SPD in Auerbach.
Allein über einen kleinen Artikel in der Freien Presse im Auerbacher Teil aufmerksam geworden, freute ich mich auf den Besuch unseres vogtländischen Bundestagsabgeordneten Rolf Schwanitz.
Zu meiner Überraschung fand sich auch noch unser Juso-Vorsitzender Steffen Rauchfuss zur Sitzung ein mit dem ich hernach noch ein paar Worte wechseln konnte und welcher mir seinen PKW als Mitfahrgelegenheit anbot.
Leider kam ich aufgrund einer Verspätung erst gegen 19:15, schon binnen Diskussion über die Vergangenheit der SPD in Regierungsverantwortung, an.

Nachdem ich mir einen Platz gesucht hatte, lauschte ich den ersten Wortmeldungen mit Themen "Rente mit 67", "Arbeitslosengeld II" und Kritik an mangelnder "Erdung" der "Funktionäre" zur Basis, so bspw. Franz.
Helmut kritisierte, dass Inhalte und Probleme nicht "nach oben transportiert" worden und von oben nicht nachgefragt worden sei. Die "Verbindung zur Basis" sei nicht mehr da.
Andreas ging auf die Regierungsbeteiligung der Rot-Grünen- sowie großkoalitionären Jahre ein und zog das Fazit, diese sei in "historischer Zeit" gestanden und habe zu einem "historischen Dilemma" geführt: Es habe eben Dinge gegeben, die "getan werden mussten" und als Regierungspartei zum Handeln gezwungen hätten.
Als eine mit Macht ausgestattete Partei habe man Visionen zu entwickeln und zum Wohle aller zu handeln; handeln sei mithin unumgänglich. Franz sekundierte sogleich, es "musste gehandelt werden" und verknüpfte das mit dem Desiderat sich der Zukunft und weniger der Vergangenheit zuzuwenden. Letztere bringe wenig bis nichts und verhindere nur den notwendigen "Blick nach vorn".
Brigitte stellte die notwendige Aktualisierung der "Sozialen Frage" zur Diskussion; dies sei neu zu durchdenken, wolle man als Volkspartei eigene Abgrenzbarkeit aufrecht erhalten. Die SPD befinde sich nun zwischen der Mitte und der "LINKE"n, woraus eine Geschlossenheit und Strategie für notwendig erachtet wurde.
Gerade diese Strategie sollte klar und verständlich sein, zumal auch in der parteiinternen Kommunikation.
Ursula machte ihr Statement an zwei Fragen klar: "Wohin?" und "Wie?". Frühere Fehler dürften nicht verschwiegen werden, dauernde Selbstdiskussion sei aber unsinnig.
Ein Rodewischer Genosse wies auf die Faktizität, die LINKE sei "in der Mehrzahl" hin, welche es auch nicht "wegzudiskutieren" gelten könne. Sie nehme der SPD Themen
Steffen äußerte sich erfreulich thematisch, sprach die "mangelnde Glaubwürdigkeit" der Partei bzgl. wichtiger Klientel an. Man könnte die Erhöhung der Mehrwertsteuer bei gleichzeitiger Senkung der Spitzensteuersätze bspw. kaum erklären. Seiner Ansicht nach sei "Geld vorhanden" und Umverteilung diskutabel. Er schloss mit einem Hinweis auf Bürgerrechte und Datenschutz, welche er aktuell bei der FDP als kaum praxisleitend ansieht.
Thomas, der Vorsitzende, leitete mit einer Frage, ob alle Entscheidungen so gut gewesen seien, was an steuerfreien Anteilsveräußerungen beispielhaft dargetan wurde, an Rolf Schwanitz und dessen Beitrag über.

Dieser leitet seine Äußerungen mit dem Hinweis auf die wahrgenommene Unterbelichtung der Zeit der Großen Koalition und damit verbundene SPD-Regierungspolitik ein.
Es gäbe eine "große Geschichte sozialdemokratischer Regierungspolitik" zu erzählen und man müsse dies auch wegen nicht immer objektiver und allumfassender Medienberichterstattungen tun. Positives erzähle sonst niemand über sozialdemokratische Politik, dies müssten die Mitglieder selbst tun.
In Regierungsverantwortung "musst Du gewisse Dinge tun, weil sie gemacht werden müssen"; natürlich habe es Fehler gegeben und dort müsse nachjustiert und -reguliert werden.
So habe man agieren müssen, da die "sozialen Sicherungssysteme" kollabierten und man das nicht einfach dauerhaft habe laufen lassen können.
Medien und Formate, wie die TV Sendung "Escher" hätte monatelang nur mit "Hartz-IV"-Themen aufgemacht; Just mit Beginn der neuen Merkel-Regierung habe dies aufgehört.
Die Partei "LINKE" sei nun nicht mehr alleinige "linke Oppositionspartei", was sich in deren wie im Auftreten der SPD auswirken werde. Daraus resultiere eine höhere Attraktivität der SPD.
Die von einigen Mitgliedern beklagte "Abgehobenheit" der Funktionäre von der "Basis" konnte Rolf so nicht bestätigen. Er kritisierte aber die ständigen und häufigen Wechsel an der Bundesspitze der Partei; dies füre nicht zu höherer Wählerakzeptanz und Wählbarkeit, da Geschlossenheit besser bewertet würde. Die illustrative rethorische Frage "Wie sehen das die Leute?" brachte seine Skepsis zum Ausdruck.

Zentrale Vorhaben hätten realisiert werden können, auf vieles könne man zu recht "stolz sein": Bürgerrechte seien ausgeweitet worden, Deutschland modernisiert worden, das Erneuerbare Energiengesetz habe den Einstieg in den Umstieg von fossilen Energieträgern geebnet, das Lebenspartnerschaftsgesetz sei eine großartige Neuerung gewesen, Außen- und Verteidigungspolitik habe die sozialdemokratische Handschrift getragen und der Soliadrpakt II sei ohne die SPD niemals zustande gekommen.

Die Erneuerung und Diskussion der "sozialen Frage", sei etwas, was die SPD tun muss und wird.
Im Gesundheitswesen zeichneten sich aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeitsbemühungen bereits "katastrophale Zustände" ab; am Ende müssten alle zahlen.
Schwarz-Geld sei nun gewählt worden und werde die Kopfpauschale umsetzen.
Des Weiteren brachte er seine grundsätzliche Speksis, "Umverteilung durch Steuern" organisieren zu können zum Ausdruck. Dafür sei das Steueraufkommen "lächerlich gering".
Wenn von "oben", also den Funktionären und Gremien, zu wenig "gehört" worden sei, hätte sich die Mitgliedschaft von "unten" aber auch zu wenig gemeldet.
Das müsse in einer Mitgliederpartei anders sein.

Der nächte größere Abschnitt der Veranstaltung befasste sich mit der Frage, was nun zu tun sei, um au den vorangegangenen Wahlen zu "lernen" und Verbesserungen zu erreichen.

Dabei stellte Schwanitz dar, er sei nicht bis ins Kleinste überzeugt, das die Agenda 2010 tatsächlich für die schlechten Ergebnisse verantwortlich sei. Er sei bei seiner Analyse noch nicht noch nicht zu diesem entgültigen Schluss gekommen.
Die Aktivität im Sinne der Befassung mit dem politischen Gegner müsse gesteigert werden, Selbstkritik allein helfe dabei nicht weiter. Die Attraktivität wachse nicht mit höherer Selbstbefassung.

Franz mahnte höheres Engagement junger Leute an und verwies auf den Umstand, dass zunächst erwirtschaftet werden müsse, was verteilt werden solle.
Steffen entgegnete sofort, es gäbe zu wenig junges Engagement, doch sei dies bei älteren auch nicht viel besser. Im allgemeinen sei parteipolitische Aktivität eher gering, in anderen Organisationen dagegen durchaus vorhanden.
Die innerparteiliche, übergreifende Diskussion sei wichtig, zielführend sei nun nicht nur, sich auf den politischen Gegner "einzuschießen".
Rolf Schwanitz schloss, dass er sich das Ergebnis der FDP eigentlich nicht erklären könne, da die "Klientel nicht vorhanden" sei. Allerdings trügen Individualisierung und gesellschaftliche Veränderungen ("geiz ist geil") zu evtl. Zulauf bei.
Er frage sich immer mehr, was Gesellschaft ausmache und wie sie gestaltet sein solle. Dies sei die Chance für Gegenentwürfe und bessere Alternativen.
Die LINKE sei durch ihre Westerweiterung nun im bundesrepublikanischen Parteiensystem angekommen, doch nun nicht mehr allein "linke Opposition". Ansonsten müsse sich die LINKE verändern um "koalitionsfähig" zu werden, was sie in vielen Fällen zumindest auf Bundesebene nicht sei.

Samstag, 2. Januar 2010

Wikipediasuche: Kritik der 'Emotionalen Intelligenz'

Gestern durch eine Überblickssuche auf Wikipedia über "Emotionale Intelligenz" gestolpert.

Von vielen wird ja mittlerweile fast gebetmühlenartig und quasi-religiös erzählt, man benötige nicht nur "hard skills", also Schul- und Ausbildung sowie Berufsqualifikation, sondern auch sogenannte "soft skills", also in deren Augen "Menschen- und Persönlichkeitsbildung".
Interessant nur wieder einmal, dass das eine zumindest hinreichend, wenn auch nicht immer sinnvoll, "objektiv" messbar ist, das andere nicht.
Doch scheint sich zumindest ein Gleichlauf beider anzudeuten.
"Hard Skills" bewertet unsere Gesellschaft mit Zugang zu einer Ressource, in diesem Falle bspw. Bildung, und fordert von einem Individuum gewisse Leistungen die sie dann mit Zertifikaten quittiert.
Diese Zertifikate bedingen wiederum den weiteren Zugang zu Ressourcen und Zertifikaten.

Ich kopierte daher in einer Äußerung eines Soziologieseminars kürzlich den Begriff der "Zertifikategesellschaft", die mit diesen Mitteln abstrahiert.

Wenn ich dann die im Wikipedia-Artikel wiedergegebene Definition bspw. als "Erfolgsintelligenz" oder "Empathie" und "Soziale Kompetenz" lese, denke ich unweigerlich an subtile Manipulationsstrategien und Systemstabilisierung.
Speziell "Empathie" mit der Definition

"emotionale Befindlichkeiten anderer Menschen zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren"

legt dies geradezu nahe. Was heisst "angemessen darauf zu regieren" im Einzelfall?
Im Kern bedeutet es, anderen zu sagen was sie hören wollen. Denn alles andere wäre eine Parameterveränderung für die Menschen regelhaft nicht besonders zugänglich sind.
So verweisen andere Definitionskomponenten später auch auf "Innovationsfreude", also intrinsische Motivation zur Änderung und Anpassung.
Hier scheinen latent hohe Verwertungsmaßstäbe mitzuschwingen, was im Modell Salovey und Mayer weniger im Vordergrund zu stehen scheint.

Weshalb ich "Manipulation" schreibe, sollte sich aus dem Zusammenhang ergeben: Wenn man Emotionen anderer nicht nur wahrnimmt, was schon nicht einfach ist, sondern auch noch bewusst einordnet, verarbeitet und "angemessen", also in irgend einer Form an das Individuum oder mindestens die Situation angepasst, reagiert, ist es möglich gewünschte Ergebnisse und Gedanken zu beeinflussen und erzielen.


Gerade in einer Gesellschaft die erkennbar zunehmend auf Dinge wie "Effizienz" aller wirtschaftlichen, erweiternd aber auch persönlicher Beziehungen wert legt, sollen sich die Individuen in Sachen "Emotionaler Intelligenz" qualifizieren?
Weshalb?
Um in Führungspositionen zu kommen oder diese zu behaupten und die "Effizienz" anderer Menschen positiv zu beeinflussen.
Auch hier also ein Verwertungsinteresse.
Das geht schon direkt aus dem Artikel hervor:

"Maßnahmen zur Beeinflussung des emotionalen Zustands anderer Personen zur Zielerreichung vorschlagen"

Personen werden damit Mittel zum Zweck.

Wenn ich dann kritisch angefügt lese, dass Studien auf die Unwirksamkeit dieses Konzepts zur "Menschenführung", vor allem auch in Betrieben,

"Die Untersuchung, welche unter anderem auch viele bisherigen Studien zur emotionalen Intelligenz mit einbezog, konnte beispielsweise unter 224 britischen Managern keinen nennenswerten Zusammenhang zwischen emotionaler Intelligenz und den beruflichen Fähigkeiten der Probanden nachweisen."

wird das gesamte Konzept, vorallem aber auch die massive Betonung durch gesellschaftliche Akteure fraglich.
Im Kern wollen sie eine Anpassung des Individuums an von ihnen für sinnvoll erachtete Strukturen erreichen. Indirekt wird klar gemacht, dass kaum oder keine Chance besteht, in gewisse Funktionen in Staat oder Gesellschaft zu kommen, wenn diese Anpassungsleistung nicht erbracht wurde oder wird.
Das ist aber betonenswert abgehoben von individuellen Qualifikationen.


"Systemstabilisierend" wirkt das ganze in zwischenmenschlichen, exklusiven monogamen Zweierbeziehungen, schließlich versuchen Menschen sich in der jeweils anderen Person wiederzuerkennen oder zumindest einen gewichten Teil des Selbst zu finden. So dieser nicht vorliegt, wird er idealisiert bis die Realität offensichtlich konfligiert.
Bis dahin ist es eine rationale Strategie Ungereimtheiten auszublenden und eigene Strukturen in den Vordergrund zu stellen.

Denn nicht nur aus der Unfähigkeit der (emotionalen) Selbstkontrolle entstehen Probleme, zunehmend auch über die mangelnde Expression von Gefühlen und deren Zielungenauigkeit und Irrationalität bei erstem Aufkommen.
Jemand der also mit der Selbstsuche des anderen umzugehen weiß, kann situativ stets näherungsweise richtige Angebote machen, muss er doch nicht mit größtmöglicher Unsicherheit umgehen.

Zitatbeispiel gefällig?

"Das führt dazu, dass die Messung der Emotionalen Intelligenz auch die Vorhersage von die Beziehung betreffenden und charakterisierenden Tatsachen wie beispielsweise der Orgasmushäufigkeit [...] erlaubt"

Insgesamt halte ich vom Konstrukt "Emotionale Intelligenz" wenig.