Montag, 25. Januar 2010

#Avatar in #3D - zur Kurzkritik ins #Kino

Gestern mal im Kino gewesen und einen Film angesehen, welchen ich mir nicht unbedingt ansehen wollte.

Die Gründe waren vielfältig.
Der Film kostet als 3D-Kinofilm in einem ebensolchen Kino mehr als zehn Euro - er hat Überlänge.
Zumal ich die Werbung in Zeitschriften und im Fernsehen für irritierend hielt, wurde doch stets einzig auf die "Avatare" und eben nicht auf die durchaus noch vorkommenden "realen Menschen", so real sie in einem Kinofilm sein können, verwiesen.
Das Ergebnis wäre dann etwas wie "Final Fantasy", einer der von mir zwar relativ häufig gesehenen, mithin aber nicht sonderlich gut bewerteten Filme.

Doch wurde ich zumindest teilweise angenehm überrascht.
Sein Geld war der Film zwar nicht wert, was tut man aber nicht alles für eine Begleitung.

Positiv fiel zumindest der Versuch David Camerons auf, die Protagonisten klar zu konturieren und positionieren.
So musste ich zumindest nicht herumraten, wen man in welchen Konstellationen wiedersähe. Bei vielen Filmen ist das ein Unding.

Wobei die besten von mir gesehenen Filme kurioserweise genau damit aufwarten: Mit einer eher verworrenen, kaum antizipierbaren Personenstruktur.
Vielleicht unterscheidet auch nur deren Güte einen guten von einem schlechten Film.
Wobei es streng genommen gar keine "schlechten Filme" gibt oder geben kann, betrachtet man sie kulturelle Leistung der Menschheit und Menschen.

Als sich der Film seiner Klimax und später nochmals zum Ende neigte, sagte ich mir, dass meine Beurteilung auf der Aussage fussen solle, dies sei ein "ganz einfacher, normaler Actionfilm" gewesen.
Und das stimmt auch heute noch, nach einer Nacht darüber geschlafen.
Träumte ohnehin von etwas anderem, ist aber eine andere, negativere Geschichte.
Im Kern stehen sich zwei Parteien gegenüber. Das ist so schon bspw. aus "Alien vs. Predator" bekannt. Die Menschen wollen an einen für sie "wertvollen" Rohstoff, der unter einem "Heiligtum" eines Ur-Einwohnervolkes begraben liegt.

Erinnert sehr an die Kolonisation Amerikas, oder?

Ein Mensch gibt zunächst durch den mit seinem Gehirn verbundenen Avatar gewonnene Informationen an Wissenschaftler und Militärs weiter. Letztere wollen "das Problem" von Anfang an gewaltsam lösen und kommen irgendwann aufgrund selbst geschaffenen Zeitdrucks und eines "unkooperativen Feindes" zum Zuge.
Der Soladt verliebt sich derweil in die Tochter des Stammesführers und wird schrittweise zu einem von ihnen.
Eine Identitätskrise also.
Später lehnt er sich zusammen mit dem Volk gegen die Menschen auf um sie in einer "letzten Schlacht" zu besiegen.
Ein Actionfilm also.
Dieser sogar noch recht gut, spannend, schnell und doch nicht extrem übertrieben umgesetzt.
Denn auch in diesem Genre gibt es gutes und schlechts.

Positiv hervorzuheben wäre bspw. die "Stirb Langsam"-Reihe; negativ finde ich die neuen Bond-Filme. Zuviel Action, zu wenig Erzählung, zu wenig Zeit, zu schnell zu übertrieben.

Die drei Filmstunden des "Avatar"s vergehen im Fluge, langweilig wurde es mithin kaum.
Die Liebesgeschichte war meiner Ansicht nach etwas unterbelichtet, obgleich ich normalerweise nicht dazu neige, solches überhaupt sehen oder für gut befinden zu wollen. Änderte sich aber in den letzten Monaten auch, weshalb mir die mangelnde thematische Befassung auffällt.
Vorallem aber, dass es nichts halbes und nichts ganzes wurde. Sie laviert so dahin, eher eine Art Beiwerk.

Die Bilder an sich waren gelungen, viele liebevoll in Szene gesetzte Details, "Glaubwürdigkeit" ist eine auf diesen Film ohnehin nicht zutreffende Kategorie, besieht man sich in der Luft schwebende Bäume, welche der Soldat später als Standort für die Geräte zum Avatar-Login nutzen musste, nachdem er mit den Menschen offen "gebrochen" hatte.

Wie allerdings solche wie von "Die Besseren Nachrichten" beschriebene Reaktionen zustande kommen, kann ich mir nicht sinnvoll erklären.
Dieser Film regt nicht zum Nachdenken über das Thema selbst an, wie es bspw. "Antichrist" tut.
Die Fronten sind eindeutig, die Menschen als eindeutig im Unrecht erkennbar, nichts wird einem vernünftigen, aufmerksamen Menschen zur Interpretation überlassen.
Hierbei kann es sich also nur um am Film und Thema selbst desinteressierte oder anderweitig beschäftigte Menschen gehandelt haben.
Man muss schon schreiben, dass es grotesk einfach war, den "Freund" vom "Feind" zu unterscheiden, viel zu einfach.
Ich mag wirkliche Grenzgänger und Filme, die es einfach situativer Interpretation überlassen, wem welche, auch rechtliche, Sympathie gilt.
24 setzte das in den ersten Staffeln bspw. akzeptabel um; die Debatte um Daschner und das Folterverbot taten damals ihr übriges.

Nach drei Stunden ging ich nicht geplättet aus dem Film.
Das spricht einerseits für eine Kurzweil, andererseits auch für eine geringe emotional-psychische Ansprache meinerseits durch das Werk.
Es gab 2009 einen Film der mich sprachlos aus dem Kino gehen ließ: "Der Fremde Sohn" mit Angelina Jolie.
Er glänzte durch eine unerwartete und brutal vorgetragene Wende, mit der ich so nicht rechnete.

Avatar ist etwas solides, das aufzeigt, was mit Computertechnik heute längst machbar ist.

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