Donnerstag, 19. Mai 2016

Die "Hausärzte".
Woher kommt diese Bezeichnung eigentlich? "Arzt" ist weitgehend klar, was das "Haus" und vor allem dessen angeblich hervorgehobene Stellung soll, keine Ahnung.

Jedenfalls "die Hausärzte" mal wieder. Oder auch: Allgemeinärzte. Denn das sind "sie" nämlich auch. Klagen oft und lange, ihre Praxen "lohnten" sich nicht mehr und würfen keine auskömmlichen Gewinne ab. Streikten dann auch schon mal und schlossen die Praxen. Dass sie sich die Arbeitszeiten weitgehend aussuchen können, sieht man an Freitags bereits ab 11 Uhr, spätestens ab 13 Uhr geschlossene Praxen.

Jetzt wollen Sie also mal wieder Ihren Berufsstand verteidigen und Lobby machen.
Sie sehen sich als "Informationsmittler" zugunsten der Patienten in einem zunehmend "komplizierter werdenden" Gesundheitssystem.

Nunja, liebe Hausärzte.
Das System ist, falls überhaupt, schon seit Jahrzehnten "kompliziert".
Viel "komplizierter kann es eigentlich nicht werden.
Zumal wirklich wichtige Dinge, wie bspw. Abrechnungen, das, was "hinter den Kulissen" abläuft, keinem Patienten (so einfach) bekannt werden oder ihn (leider) auch nur interessieren.
Ihr könnt also weitgehend ruhig und unbeobachtet, sieht man mal von Politik, KVen, etc. ab, vor Euch hinwerkeln.

Ein Schenkelklopfer ist dann aber schon, was jetzt wieder kam:
„Optimal beraten können wir Patienten, die sich in den Hausarztvertrag eingeschrieben haben, weil in diesem Fall alle Informationen - also auch die Befunde der verschiedenen Fachärzte - an einer Stelle zusammenlaufen und vom Hausarzt gesichtet und analysiert werden“, sagte Geis.
http://m.aerzteblatt.de/news/67750.htm


Ist ja nicht so, als könnten durchschnittlich gebildete Patienten, was im Übrigen in den folgenden Jahren und Jahrzehnten bedeuten wird, dass knapp die Hälfte aller Schulabsolventen bereits über das, inflationierte, "Abitur" verfügt, keine abschließenden Bewertungssätze lesen könnten.
Denn diese stehen unter Facharztbefunden regelhaft in relativ einfacher Form.
Medizinische Fachtermini benötigt man dafür weitgehend nicht und nicht selten können solche von "normalen Hausärzten" ohne eigene Informationsholschuld nicht sofort verstanden werden.

Witzig ist in dem Zusammenhang auch, dass ein Hausarzt zu einem Facharzt überweist, weil er selbst letztlich "keine Ahnung" hat, "nicht helfen kann" - oder "helfen will", wer weiß das jeweils schon so genau.
In einem Land, in dem Ärzte, die Mitglied der AfD sind, andeuten, Flüchtlinge gegebenenfalls nicht behandeln zu wollen (MDR.Info).

Jedenfalls weiß ein Hausarzt nicht bescheid.
Er, das sagt auch Geis, aggregiert einfach nur Befunde und Sätze.

Mal überlegen.
Mhm.
Ganz scharf nachdenken.
"Aggregation", "Datenverarbeitung", da war doch was.
Ah - Web 2.0 und anderes Gedöns.

Was ich sagen will:
Das, was die Hausärzte da als "Qualität" präsentieren wollen, können Computer und Algorithmen längst besser als sie selbst.
Ihnen geht der sprichwörtliche "Arsch auf Grundeis".
Ihre Profession wird, und ist es längst bzw. im Werden, in gewissen Teilen schlicht "überflüssig": Eine Gesellschaft, die aus angeblich immer besser gebildeten Menschen besteht und über so hochentwickelte Computersysteme verfügt, dass sie sogar mit ihnen wird sprechen können, wird Menschen zur Aggregation und Auswertung von Daten nicht mehr benötigen.
Es wird ganz einfach zu lange dauern.

Ich denke:
Haus- und Allgemeinärzte sind eine weitgehend "aussterbende" Spezies.
Sie werden in der Form einfach nicht mehr benötigt werden.
Das deutsche Gesundheitswesen in seiner langsamen und bürokratischen Form wird noch ein wenig Konkursverschleppung betreiben, man wird "die Menschen" nicht sofort abschaffen (wollen), verfügen sie doch über eine Lobby.
Und irgendwo müssen auch die ganzen Hypochonder und Nase.Läufer und Krankenschein-Abholer geparkt werden.
Der Rest wird sich an Krankenhäuser, Notaufnahmen und direkt Fachärzte wenden.
Führt die Politik dagegen wieder eine Art "Praxisgebühr" ein, verschleppt das nur.
Und verschleiert die Tatsache, dass die Vielzahl der Hausärzte in heutiger Form schlicht unnütz und unnötig sind. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen